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winterlicht

by Rea Revekka Poulharidou

winterlicht schmilzt
tropft von den blattspitzen

der morgenmond wird
eins mit dem himmel

unsere träume
kommen aus dem innersten
jeden baumes

vom tiefsten grund
jeder wolke

unsere worte
sind metaphern
für andere worte

unsere träume
sind metaphern
für andere träume

sie reden
über die eine liebe
die weitere lieben
gebiert

jede furche
unseres herzens
glaubt
liebt
hofft

wie die unsichtbaren sterne
am taghellen
himmel

© Rea Revekka Poulharidou

am fluss der bienen

im traum
kehrte ich an den fluss
der bienen zurück

drei apfelbäume an der brücke
& neben einer mühle
das haus

in jedem zimmer
fragte ich

wie soll ich leben?

– wir sind das echo
der zukunft

an einer tür stand
wie man überlebt

als ich heraus ging
hörte ich die bienen

wir wurden nicht geboren
zu überleben

sondern nur um
zu leben

© Rea Revekka Poulharidou

wie einfach

wie einfach sich
das reife weizenkorn
löst

während sich die erde
dreht

namenlose berge
verwoben

mit einem faden
licht

vögel erheben sich
& du weinst

nicht
weil es keinen himmel
gibt

sondern
weil es ihn gibt
ohne dich

du glaubst an dinge
die es geben könnte

du sagst
du brauchst sie

doch alles
was dich nicht braucht
ist wirklich

© Rea Revekka Poulharidou

hast du …

hast du heute die zeitung gelesen?

studien haben bewiesen
dass jeder irgendeinmal stirbt
an irgend etwas

hochtechnisierte redegewandte stifte
bescheinigen den himmel
als verloren

der sommer glüht
innig beisammen liegende wolken
zeichnen sich ins blau

erschreckende unfassbare
schönheit

© Rea Revekka Poulharidou