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seenacht

unzählige male
tauchten unsere körper
in diesen see

flüssige fossile
aus licht

wir gossen uns in die strömung
kletterten auf die sandbank
schwer & menschlich

der see – ein märchen
nachts gehen wir hin
es zu hören

sterne
silberteppich
wir legen ab
was wir sind

gleiten
über
den himmel

© Rea Revekka Poulharidou

erneut träumte ich

erneut träumte ich
du seist hier

& wachte im sicheren glauben auf
es sei deine stimme

liebe ist honig
liebe ist wein

denke nie
ich sei weit entfernt

sagtest du
im traum

ich wachte ein wenig mehr auf
& erinnerte mich

du am fluss. am see. am meer

ich wartete
bis ich

deinen atem spürte
deine stimme hörte

ich lag lang
& vergaß

© Rea Revekka Poulharidou

da war ein geräusch in der ferne

war es ein vogel der empor flog
war es ein schatten über dem schnee

war es ein arm um eine schulter
war es eine weitere chance

war es ein wort auf einem blatt papier
war es ein satz der nicht beendet werden will

war es sonnenlicht auf dem bett
war es dunkelheit die nach dem morgen ruft

war es stilles verständnis
war es ein herz das raum schafft

war es liebe innerhalb eines augenblicks
war es dein träumender atem auf meiner haut

war es die feine linie die den weg weist
zwischen der ersten und letzten begegnung

© Rea Revekka Poulharidou

erste nacht

by Rea Revekka Poulharidou

der traum vom meer
in der ersten nacht

aufgewacht
in frieden

blaue dunkelheit
schneeflocken

trieben wurzeln
im wasser

alles, was kahl war & still
war voller bewegung

nacht lag über
dem schnee

& doch gab es
hoffnung

dämmerung
morgen

lichter winter
himmel

© Rea Revekka Poulharidou

erinnern

by Rea Revekka Poulharidou

erinnern.
nur an das licht. nach dem ich dürstete
an das leidenschaftliche flüstern
das beben unserer herzen
nur an das gebet der seele
den blühenden garten
die erde

& an die sonne. die meinen hunger
stillte
nach licht

erinnern.
nur an die worte
der liebe

© Rea Revekka Poulharidou

 

ungetrübte augen

by Rea Revekka Poulharidou

das leben betrachten
mit ungetrübten augen –

die erde ist nach wie vor das paradies
das sie schon immer sein wollte

der himmel so weit entfernt
wie zuvor

die wolken reisende botschafter
wie seit anbeginn der zeit

da ist nichts mehr
das verworfen werden will

da sind nur noch die lieder der jungen
und die der alten, die auf etwas anderes hoffen

Herr, sprich zu ihnen in ihrer ungewissheit
sag ihnen

die schatten sind längst verschwunden
der nebel hat sich gelichtet

sag ihnen, dass licht
keine metapher ist

© Rea Revekka Poulharidou

atem & herz

beginnen. dort wo sich das Selbst verliert
dort wo ein rhythmus zwischen atem & herz
die musik bestimmt &

uns zu dem augenblick trägt. wo
alles unfassbar wird

in die dunkelheit. in der alles
sichtbar wird. der tanz zu atem und atem zu stille
wird. ein augenblick zwischen
leben. sterben

blind. und dennoch sehend. alles
zeit gefühl empfindung

eine sprache
ein gedicht

ein beginn

© Rea Revekka Poulharidou