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am fluss der bienen

im traum
kehrte ich an den fluss
der bienen zurück

drei apfelbäume an der brücke
& neben einer mühle
das haus

in jedem zimmer
fragte ich

wie soll ich leben?

– wir sind das echo
der zukunft

an einer tür stand
wie man überlebt

als ich heraus ging
hörte ich die bienen

wir wurden nicht geboren
zu überleben

sondern nur um
zu leben

© Rea Revekka Poulharidou

wie einfach

wie einfach sich
das reife weizenkorn
löst

während sich die erde
dreht

namenlose berge
verwoben

mit einem faden
licht

vögel erheben sich
& du weinst

nicht
weil es keinen himmel
gibt

sondern
weil es ihn gibt
ohne dich

du glaubst an dinge
die es geben könnte

du sagst
du brauchst sie

doch alles
was dich nicht braucht
ist wirklich

© Rea Revekka Poulharidou

hast du …

hast du heute die zeitung gelesen?

studien haben bewiesen
dass jeder irgendeinmal stirbt
an irgend etwas

hochtechnisierte redegewandte stifte
bescheinigen den himmel
als verloren

der sommer glüht
innig beisammen liegende wolken
zeichnen sich ins blau

erschreckende unfassbare
schönheit

© Rea Revekka Poulharidou

wenn du mich suchst

frag die amsel. ihren
unermüdlichen gesang

sprich mit den muscheln
am ufer des meers

beobachte luftblasen. wie sie
an die oberfläche steigen

frag die bienen
bevor sie ausschwärmen

& den mond. wenn er deine
haut streichelt

wenn du mich suchst

leg dich auf die erde
dein ohr auf ihr

hör
was niemand hört

© Rea Revekka Poulharidou

hier und jetzt

an tagen wie heute
rede ich nur im jetzt

das morgen und gestern
was ist das schon

nicht mehr als ein nebel
ungreifbares im auge der zeit

alles bist du mir
regen & duft nach meer und moos

blühender mandelbaum
amseln bienen blumen

dem blau
die sonne

mein himmel
mein licht

© Rea Revekka Poulharidou