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aufgehobene zeit

bienen
auf der wiese

& ich denke
sie singen
für mich

bäume
kommunizieren
über wurzelfäden

vielleicht singen
die bienen
über sie?

es ist abend
& der rotmilan
wiegt sich im wind

erzählt
über die aufgehobene
zeit

an einem tag
der sich nur vom datum
von allen anderen unterscheidet

hören wir bienen singen
sprechen mit bäumen
heben die zeit auf

vermag glück
mehr als das?

© Rea Revekka Poulharidou

bruchstücke

bruchstücke. der himmel
in unsreren händen

eine eule folgt
ihrer eigenen spur

es gibt so viel zerstörung –
selbst unsere worte
sind gepanzert

eine sirene
& ein gebet

du stellst die bienenbeute
richtung südosten

hier sammeln die bienen
das erste sonnenlicht

ihr summen
ein gesang auf das leben

wo sie sind
ein blühen

der himmel
weitet sich

eine erinnerung
eine hoffnung

© Rea Revekka Poulharidou

am fluss der bienen

im traum
kehrte ich an den fluss
der bienen zurück

drei apfelbäume an der brücke
& neben einer mühle
das haus

in jedem zimmer
fragte ich

wie soll ich leben?

– wir sind das echo
der zukunft

an einer tür stand
wie man überlebt

als ich heraus ging
hörte ich die bienen

wir wurden nicht geboren
zu überleben

sondern nur um
zu leben

© Rea Revekka Poulharidou

hier und jetzt

an tagen wie heute
rede ich nur im jetzt

das morgen und gestern
was ist das schon

nicht mehr als ein nebel
ungreifbares im auge der zeit

alles bist du mir
regen & duft nach meer und moos

blühender mandelbaum
amseln bienen blumen

dem blau
die sonne

mein himmel
mein licht

© Rea Revekka Poulharidou

auf dem weg

1

es war als bekäme ich einen liebesbrief von einer blume

die augen geschlossen. für immer. dich finden —

da ist ein leben
könnte ich es haben. ich wählte es. von anbeginn

2

lange nächte kurze jahre
stille

wenn der morgen kommt
und schmerz —

ist niemand ein fremder. die ganze welt ist dein zuhause

3

tage an denen der mandelbaum nicht blüht und die ameise sich selbst in den bau schleppt.

doch, wenn Du selbst aus dem nichts eine sonne erschaffen kannst. so kannst Du auch mich aufrichten

4

wasserland
akazienblühender regen

noch schlafen die bienen
im herzen des gartens

goldene umarmungen
im summenden wind

sobald sie die sonne
berührt —

und um mich kreist ein wort
das lang verloren war

leben

© Rea Revekka Poulharidou