risse
im herzen
bilder
zwischen den
bildern
sehen wagen
hören wagen
eine lang
vergessene
sprache
lieben wagen
woher wir kommen
wenn wir
zu uns kommen
© Rea Revekka Poulharidou
wenn das warten
wenn das warten
ein ende hat
beginnen
die träume
gläserne paläste
treiben
über den wolken
die straßen
sind leer
eine grüne sonne
spendet
schatten
© Rea Revekka Poulharidou
aufgehobene zeit
bienen versammeln sich
auf der wiese
& ich denke
sie singen
für dich
bäume
kommunizieren
über wurzelfäden
vielleicht singen
die bienen
über sie?
es ist abend
& der rotmilan
wiegt sich im wind
erzählt
über die aufgehobene
zeit
an einem tag
der sich nur vom datum
von allen anderen unterscheidet
hören wir bienen singen
sprechen mit bäumen
heben die zeit auf
was vermag liebe
mehr als das?
salz der erde
wie kann jemand
nicht zurückblicken?
ich wurde zu salz
& keiner nahm es wahr
die sonne ging auf
wie immer
& ich stand dort
wie Eurydike
unser leben besteht
aus geschichte
& trotzdem
haben wir angst
uns umzudrehen
zu sehen
das massaker
den hunger
den krieg
gestern fütterten wir
die motten von heute
& wir sterben
mit dem einen wort
auf den lippen
zerfetzte flaggen
& wir scherzen
der horizont zerfällt
der himmel untragbar
frieden ist krieg
liebe ist macht
geschichte soll warnen
heisst es
vielleicht siehst du
zurück
eines tages
antwort
zeit ist endlich.
& es gibt viele wege
dies nicht zu sehen
könige ziehen mit
abwaschbarem stift
in den krieg
nach jeder tragödie
explodieren rechtfertigungen.
splitter
wenn du die welt zerbrichst
heilst du sie nicht.
so viele fragen
so viele worte
die antwort.
du kennst sie
sie ist geschrieben
in jeder zelle deines herzens
sie ist das unauslöschliche
wasserzeichen deiner seele
bruchstücke
bruchstücke. der himmel
in unsreren händen
eine eule folgt
ihrer eigenen spur
es gibt so viel zerstörung –
selbst unsere worte
sind gepanzert
eine sirene
& ein gebet
du stellst die bienenbeute
richtung südosten
hier sammeln die bienen
das erste sonnenlicht
ihr summen
ein gesang auf das leben
wo sie sind
ein blühen
der himmel
weitet sich
von hoffnung
& erinnerung
mein herz schreibt lieder auf einsamen wegen
lichtschleier um straßenlaternen
jeder ton erstickt
vögel denken
engel zu sein
jemand siebt die dämmerung
in den nebel
eine frau ruft
& jemand antwortet
doch nicht ihr
die vögel wundern sich
keine antwort zu sein
die lichtschleier erzittern
der himmel neigt sich
sie ruft erneut
sie denkt
sie war schon einmal hier
hier gibt es keine engel
die zeit taumelt
um ihre eigene achse
vögel finden ihr nest nicht mehr
wurzeln verlieren ihren weg
sprengen die oberfläche
die zeitung hat kein datum
eine mauer 1000 kilometer lang
steht für nichts
für nichts
in der ferne
ein lichtstrahl
der kirchturm stottert
vor dem nächsten
schlag
winterlicht
winterlicht schmilzt
tropft von den blattspitzen
der morgenmond wird
eins mit dem himmel
unsere träume
kommen aus dem innersten
jeden baumes
vom tiefsten grund
jeder wolke
unsere worte
sind metaphern
für andere worte
unsere träume
sind metaphern
für andere träume
sie reden
über die eine liebe
die weitere lieben
gebiert
jede furche
unseres herzens
glaubt
liebt
hofft
wie die unsichtbaren sterne
am taghellen
himmel
winterweiss
winterweiss
dunkle kiefern
& du denkst
der einzige mensch
auf erden
zu sein
kein raschelndes laub
erinnerte Musik
& ein blatt auf
weiss