wir richten den bienenstock
nach südosten aus
drinnen
ein summen
ein gesang
ein lobpreis
für alle blumen
wo sie auch immer
waren
wir stehen
am rand
am rand
des himmels
am rand dessen
was singt
© Rea Revekka Poulharidou
aufgehobene zeit
bienen
auf der wiese
& ich denke
sie singen
für mich
bäume
kommunizieren
über wurzelfäden
vielleicht singen
die bienen
über sie?
es ist abend
& der rotmilan
wiegt sich im wind
erzählt
über die aufgehobene
zeit
an einem tag
der sich nur vom datum
von allen anderen unterscheidet
hören wir bienen singen
sprechen mit bäumen
heben die zeit auf
vermag glück
mehr als das?
bruchstücke
bruchstücke. der himmel
in unsreren händen
eine eule folgt
ihrer eigenen spur
es gibt so viel zerstörung –
selbst unsere worte
sind gepanzert
eine sirene
& ein gebet
du stellst die bienenbeute
richtung südosten
hier sammeln die bienen
das erste sonnenlicht
ihr summen
ein gesang auf das leben
wo sie sind
ein blühen
der himmel
weitet sich
eine erinnerung
eine hoffnung
am fluss der bienen
im traum
kehrte ich an den fluss
der bienen zurück
drei apfelbäume an der brücke
& neben einer mühle
das haus
in jedem zimmer
fragte ich
wie soll ich leben?
– wir sind das echo
der zukunft
an einer tür stand
wie man überlebt
als ich heraus ging
hörte ich die bienen
wir wurden nicht geboren
zu überleben
sondern nur um
zu leben
heute nacht
heute nacht sind die gärten begierig
heben den mond an die lippen
die sterne
reines nektar
jeder mondstrahl
licht aus honig
biene
im herzen der blume
filigran tastende fühler
versunken im goldenen tempel
mit seinen zahllosen räumen
hier und jetzt
an tagen wie heute
rede ich nur im jetzt
das morgen und gestern
was ist das schon
nicht mehr als ein nebel
ungreifbares im auge der zeit
alles bist du mir
regen & duft nach meer und moos
blühender mandelbaum
amseln bienen blumen
dem blau
die sonne
mein himmel
mein licht
auf dem weg
1
es war als bekäme ich einen liebesbrief von einer blume
die augen geschlossen. für immer. dich finden —
da ist ein leben
könnte ich es haben. ich wählte es. von anbeginn
2
lange nächte kurze jahre
stille
wenn der morgen kommt
und schmerz —
ist niemand ein fremder. die ganze welt ist dein zuhause
3
tage an denen der mandelbaum nicht blüht und die ameise sich selbst in den bau schleppt.
doch, wenn Du selbst aus dem nichts eine sonne erschaffen kannst. so kannst Du auch mich aufrichten
4
wasserland
akazienblühender regen
noch schlafen die bienen
im herzen des gartens
goldene umarmungen
im summenden wind
sobald sie die sonne
berührt —
und um mich kreist ein wort
das lang verloren war
leben