ungetrübte augen

das leben betrachten
mit ungetrübten augen –

die erde ist nach wie vor das paradies
das sie schon immer sein wollte

der himmel so weit entfernt
wie zuvor

die wolken reisende botschafter
wie seit anbeginn der zeit

da ist nichts mehr
das verworfen werden will

da sind nur noch die lieder der jungen
und die der alten, die auf etwas anderes hoffen

Herr, sprich zu ihnen in ihrer ungewissheit
sag ihnen

die schatten sind längst verschwunden
der nebel hat sich gelichtet

sag ihnen, dass licht
keine metapher ist

© Rea Revekka Poulharidou

Ähnliche Beiträge

  • aufgehobene zeit

    bienenauf der wiese & ich denkesie singenfür mich bäumekommunizierenüber wurzelfäden vielleicht singendie bienenüber sie? es ist abend& der rotmilanwiegt sich im wind erzähltüber die aufgehobenezeit an einem tagder sich nur vom datumvon allen anderen unterscheidet hören wir bienen singensprechen mit bäumenheben die zeit auf vermag glückmehr als das? © Rea Revekka Poulharidou

  • wo leben wir

    wo leben wir?wenn der spiegel leer bleibtwenn der himmel sein blau verliertwenn schatten schatten umarmenhoffnung keine hoffnung gebiert gibt es sie?eine welt innerhalb der welteine andere welt, die kurz aufblitztwie bäumeim vorbeifahrenden scheinwerferlichtwie eine liebe, die unsichtbar istbis sie es nicht mehr ist gibt es diese welt?in der die stilleeines engelsdein unberührtesberührt © Rea Revekka…

  • lyrikvorlesung

    wir lasen gedichte stapelten bücher vor uns auf die köpfe in den seiten versunken oder den blick aufwärts gerichtet lasen uns vor. hörten gefangen im wie. übersahen das warum dein gesicht – du runzeltest weder die stirn noch nicktest du undurchschaubar kerzengerade eine anwesenheit wie die eines steins als dächte der stein alles was ich…

  • finde ich

    finde ichgehe ichweit genugeinen heiligenort? der garten hierist mystischthymian safran myrrhe& ein riesiger feigenbaum bienen fliegenaus goldenen blütendie sonne flüstertverborgenes ich schreibe diesen tagin ein buchaus blau & sonstnichts © Rea Revekka Poulharidou

  • es genügt nicht

    ein gürtel aus sternen um meine taille geschnallt meine worte ein klumpen salz – es genügt nicht zu schreiben & immer wieder den beginn zu suchen es genügt nicht jedes wort zu wiegen – hör auf deinen herzschlag wie er kommt wie er geht wie er die welt am leben hält © Rea Revekka Poulharidou