die geheime sprache
zweier liebenden
ein fluss
unergründlich
tief
gleichklang
eines atemzugs
die geheime sprache
zweier liebenden
ein fluss
unergründlich
tief
gleichklang
eines atemzugs
ein grashalm
führ ihn nah
an dein
auge
enthüllung
offenbarung
klar & hell
jeden tag
wird licht
gesät
jeden tag
wächst leben
mehr & mehr
geben & vergeben
echo des namenlosen
tage fließen
ineinander
münden
in einen lautlosen strom
der raum lichtdurchtränkt
die luft ruhig
warmes leben
schwerelose gedanken
drehen
tiefere kreise
berühren
vereinen sich
blühen auf
in stille
erste augustwoche – am höchsten punkt des sommers – mitten im pulsierenden jahr – wie die oberste kabine eines riesenrads, wenn es mitten in seiner aufwärtsdrehung hält.
die vergangenen wochen – ein aufstieg vom milden frühling. jene, die folgen, führen hinab zur milde & ruhe des herbstes.
doch die erste augustwoche ist ein abrupter halt. merkwürdig still ist sie, mit weißen morgendämmerungen, blendenden nachmittagen & sonnenuntergängen mit einem unermesslichem viel an farbe
eine muschel
ist eine muschel
& ein stern
ist ein stern
doch wenn mir die muschel
aus den händen gleitet
in den sand fällt
& ich sie aufhebe
sie zwischen den fingern
hin- und herwende
ist ein stern
ein stern
& die muschel
ist hier bei mir
& ich liebe sie
an denen ich mich
wie ein echo fühle –
einem echo von jemanden
der ich einst war
© Rea Revekka Poulharidou
wie wir uns hier
zum ersten mal begegneten
& ich werde den augenblick immer lieben
als der see nicht nur dein gesicht widerspiegelte
sondern selbst zu deinem gesicht wurde
© Rea Revekka Poulharidou
den ganzen tag
flüsterte der himmel
dem meer zu
doch
nichts
bewegte sich
in den gassen
sperrten fensterläden
die sonne aus
zwischen den lamellen
schoben sich kinder
nachrichten durch
tintenblaues papier
segelte herab
in der ganzen stadt
hielt die liebe aussschau
nach uns
überall
folgte sie uns
nach
den ganzen tag
schrieb ihr finger
auf meinem bauch
stieg
mein feuchtes
rückgrad hinauf
ich nahm
den blick
von ihr
die stadt erwachte
katzen reckten sich
standen auf
fensterläden
öffneten sich
nach & nach
dieselbe einsamkeit
die uns verschließt
öffnet uns wieder
© Rea Revekka Poulharidou
ich vermisse dich mehr
als ich dich
kenne
© Rea Revekka Poulharidou
unzählige male
tauchten unsere körper
in diesen see
flüssige fossile
aus licht
wir gossen uns in die strömung
kletterten auf die sandbank
schwer & menschlich
der see – ein märchen
nachts gehen wir hin
es zu hören
sterne
silberteppich
wir legen ab
was wir sind
gleiten
über
den himmel
© Rea Revekka Poulharidou