winterweiss
dunkle kiefern
& du denkst
der einzige mensch
auf erden
zu sein
kein raschelndes laub
erinnerte Musik
& ein blatt auf
weiss
winterweiss
dunkle kiefern
& du denkst
der einzige mensch
auf erden
zu sein
kein raschelndes laub
erinnerte Musik
& ein blatt auf
weiss
trotz all der kälte
ist er zärtlich
der winter
bedeckt, was wir
nicht länger zu tragen
vermögen
nach jahren wieder in diesem raum
nach schattenbergen & stürmen
nach lüge & verlust
nach ausschau halten & fehlern & vergessen
rückkehr & denken
niemanden sonst
zu finden als die
die ich kannte
sehe ich dich
warten
dich
die ich hörte
seit anbeginn
& glaubte
du seist
nah
im traum
kehrte ich an den fluss
der bienen zurück
drei apfelbäume an der brücke
& neben einer mühle
das haus
in jedem zimmer
fragte ich
wie soll ich leben?
– wir sind das echo
der zukunft
an einer tür stand
wie man überlebt
als ich heraus ging
hörte ich die bienen
wir wurden nicht geboren
zu überleben
sondern nur um
zu leben
wie einfach sich
das reife weizenkorn
löst
während sich die erde
dreht
namenlose berge
verwoben
mit einem faden
licht
vögel erheben sich
& du weinst
nicht
weil es keinen himmel
gibt
sondern
weil es ihn gibt
ohne dich
du glaubst an dinge
die es geben könnte
du sagst
du brauchst sie
doch alles
was dich nicht braucht
ist wirklich
heute nacht sind die gärten begierig
heben den mond an die lippen
die sterne
reines nektar
jeder mondstrahl
licht aus honig
berge nähern sich
über dem see
stille von vogel
zu vogel
dein atem
auf dem höchsten
berg
öffnet türen
zu endlosem
licht