die welt ist ein blaues buch
wir sind seine sätze
wir lesen es und lesen uns selbst
legen ein lesezeichen ein. stellen es beiseite
zurück gekehrt zu dem
was wir einst waren
werden wir zu dem
was wir sind
die welt ist ein blaues buch
wir sind seine sätze
wir lesen es und lesen uns selbst
legen ein lesezeichen ein. stellen es beiseite
zurück gekehrt zu dem
was wir einst waren
werden wir zu dem
was wir sind
hätte ich einen stift, papier und das wissen
über magische transformation
schriebe ich ein kurzes gedicht
das alles enthielte
die geschichte unseres lebens
knapp und angemessen –
vergoldeter morgen
luft füllt sich mit licht
letztlich dreht sich alles
um dunkelheit und licht
ein lichtstrahl
sagt du
ein anderer
sagt ich
Poesie am Mittwoch (24.02.2016)
was ich vergaß auf meine to do liste zu schreiben
Radio-Beitrag anhören (ca. 8 Minuten)
Moderation: Shila Schönhals, Radio dauerWelle der Goethe Universität Frankfurt
Gerne kam ich der Anfrage von Shila Schönhals nach und reichte eins meiner Audio-Prosagedichte für ihre Sendung „Poesie am Mittwoch“ ein.
Vielen Dank auch von dieser Stelle für die so treffende Anmoderation und den schönen und unkomplizierten Austausch!
Rea Revekka Poulharidou
Fotos und Bildtexte mit freundlicher Genehmigung von Robert Singer
wie du bist
komm
setz dich her
zu mir
nicht wie du warst
nicht wie du sein willst
nicht wie die welt dich sieht
nicht wie ich dich möchte
setz dich her
zu mir
ganz
nah
so
wie du bist
veröffentlicht am 26.01.2014
Poesie in gemalter Form
Texte und Gedichte: Rea Revekka Poulharidou
Gemälde: Karin Gasser
Projektvorstellung (Auszug aus meiner Eröffnungsansprache)
„Meine Gedichte suchten die Leinwand, aber nicht, um auf ihr 1 zu 1 abgebildet zu werden oder um um ein
paar kalligraphische Elemente bereichert zu werden. Nein, das Gedicht wollte die Leinwand, den Pinselstrich, die Palette
der Farbigkeit erfahren, an sich selbst erfahren. Wollte sich verbinden mit dem Bild, mit ihm zu etwas neuem werden und wollte dabei doch gleichzeitig Gedicht bleiben.
Und wie war es mit der Leinwand? Oder anders gefragt: Was hielt Karin Gasser von meiner Idee? Nachdem sie bereits für ihre Ausstellung vor einem Jahr eins meiner Gedichte völlig unkonventionell auf einer Tischdecke als Maluntergrund umgesetzt hatte, hatte sie fast zeitgleich und unabhängig von mir den gleichen Gedanken, Bild und Poesie auf Leinwand umzusetzen. So wurde aus dem Flirt Ernst und unser Projekt begann.“