es gibt keine abkürzung
in den himmel
es ist ein langer weg
zur großen ruhe
brüte nicht
über vergangenes
dein atem –
ohne anhang
ohne botschaft
ohne namen
es gibt keine abkürzung
in den himmel
es ist ein langer weg
zur großen ruhe
brüte nicht
über vergangenes
dein atem –
ohne anhang
ohne botschaft
ohne namen
unser leben
eine wolke
pausierend
im jetzt
dunkle wolke
strahlende wolke
sonnenlicht
regen
getragen
vom großen wind
wohin wir nicht wissen
wohin wir nur ahnen
wir beginnen
erneut
mit einem wort
treten ein
in eine welt
in ein anderes leben
für einen moment
errettet
mit einem wort
einen fehler
vermieden
als hätten wir recht
als blieben wir
unversehrt
du begegnest dem blick einer blume
wie dem blick einer rätselhaften frau
hältst inne. neigst den kopf
trittst ein ins namenlose
erneut träumte ich
du seist hier
& wachte im sicheren glauben auf
es sei deine stimme
liebe ist honig
liebe ist wein
denke nie
ich sei weit entfernt
sagtest du
im traum
ich wachte ein wenig mehr auf
& erinnerte mich
du am fluss. am see. am meer
ich wartete
bis ich
deinen atem spürte
deine stimme hörte
ich lag lang
& vergaß
war es ein vogel der empor flog
war es ein schatten über dem schnee
war es ein arm um eine schulter
war es eine weitere chance
war es ein wort auf einem blatt papier
war es ein satz der nicht beendet werden will
war es sonnenlicht auf dem bett
war es dunkelheit die nach dem morgen ruft
war es stilles verständnis
war es ein herz das raum schafft
war es liebe innerhalb eines augenblicks
war es dein träumender atem auf meiner haut
war es die feine linie die den weg weist
zwischen der ersten und letzten begegnung
weil du liest
weil du mir am nächsten
& entferntesten bist
weil wir uns vermissen
seit wir uns zuletzt sahen
weil deine finger
meine zeilen berühren
weil worte geheimnisse sind
die sich wortlos begegnen
weil wir einander über raum & zeit
erkannten
weil wir ein neues wort brauchen
weil wir einander lieben
seit es uns gibt
weil du jedes kleinste detail von uns
siehst & mit liebe tränkst
weil worte ein brennglas sind
& gedanken in brand setzen
weil wir einander sicher waren
weil wir aneinander zweifelten
weil sicherheit & zweifel
einander fressen
wegen eines flusses &
eines sees
weil wir keine worte brauchen, um uns zu hören
nicht einmal eine zunge. nicht einmal einen körper
weil ich einen stift halte & es nacht wird
& die tinte mein herz ist
weil wir leben
weil du liest
der augenblick
in dem begehren
zwangsläufig
umbenannt wird
zu schmerz
exakt der raum
zwischen
diesen zwei worten
berg – gestärkte dunkle falten
vögel – die schwarze seite
umgeblättert
die botschaft zusammengefaltet
auseinandergefaltet
während sich die seite
wendet, von innen nach außen
während die botschaft an dir
vorbeizieht
wünscht du
dass der tod gibt
& nicht nur
nimmt
der see verschwunden
im nebel
das schiff
unsichtbar
bäume am ufer
wie zuvor
bleistiftbuchstaben
auf feuchtem papier
ein tropfen licht
an diesem tag